In meiner Jahresplanung 2025 für das «fiie mit de chliine» habe ich mich im 2024 mit der Entwicklung eines passenden Jahresthemas beschäftigt. Um mehr Klarheit für ein geeignetes Thema zu gewinnen, startete ich eine Fragerunde mit ChatGPT: Welche zehn Fragen könnten dreijährige Kinder über Gott stellen? Neugierig und offen für die Antworten lese ich mich durch und bleibe bei Frage zehn hängen. „Kann Gott auch spielen?“
Mein Herz war berührt. Was für eine kindlich naive Frage! Was für eine tiefgründige und zugleich einfache Frage! Diese Idee faszinierte mich so sehr, dass ich sie mit meinem Team bei einem feinen Planungs-Nachtessen diskutierte.
Kann Gott Spielen?
Nach 1. Mose 1,27 wurden wir Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Wenn ich nun davon ausgehe (was ich glaube), dass wir Menschen von einem Schöpfergott geschaffen sind, dann muss dieser Gott etwas mit dem Spielen zu tun haben –das Spielen sogar erfunden haben. Wenn das so ist, dann könnte Spielen ein Teil seiner Natur sein, etwas, das ihn ausmacht und in uns widergespiegelt wird. Beim teilen meiner Gedanken passiert etwas erstaunliches. Wir werden miteinander von einer inspirierenden Energie erfasst und Fragen kommt auf:
Können wir sagen dass Gott spielt? Ist das nicht respektlos?
Diese kindliche naive Frage fordert uns heraus unsere Vorstellung über Gottes Wesen zu reflektieren und uns Gedanken über seine Natur zu machen. Ein Teammitglied meinte: „Ich würde es anders ausdrücken. Für mich klingt es besser zu sagen: Gott ist im Spielen mit dabei.“ Das klingt auch in meinen Ohren weich, etwas erwachsener😊 und könnte durchaus als eine Ergänzung verstanden werden. Gott selbst hat bei der Erschaffung der Welt gespielt kreativ geschöpft und etwas wunderbares erschaffen. Heute spielt er eventuell immer noch mit seiner Schöpfung und hat Freude an seinen Werken. Auf der anderen Seite fällt es aber auch meinem Verstand leichter Gott als den zu denken, der im Spiel mit dabei ist. Wie auch immer wir das verstehen. Er ist ein Schöpfer. Erwachsene und Kinder haben verschiedene Vorstellungen über Gott, sein Wesen und wie er mit uns Menschen in Beziehung tritt oder wie wir ihn in unserer Gegenwart erfahren. Wir entscheiden uns für das Jahresthema: Gott ist im Spielen mit dabei! Das bringt uns die nächste Frage:
Wo finden wir in der Bibel Geschichten, die eventuell von einer spielerischen Natur Gottes erzählt, die uns verbindet?
Matthäus 13 – Der Schatz im Acker und die kostbare Perle
In diesen Gleichnissen wird das Suchen und Finden beschrieben – eine Tätigkeit, die wir leicht mit dem Verstecken spielen verbinden können. Suchen und finden ist eine spielerische Tätigkeit, die Kinder besonders lieben. So spiegelt sich in diesen Geschichten eine spielerische Freude wider, die auch in uns Menschen verankert ist. Vor einigen Jahren besuchte ich mit meiner Familie das Playmobilland nahe Nürnberg. Unter den vielen Attraktionen ist mir eine besonders in Erinnerung geblieben. Es gab da einen grossen Sandkasten mehrere Quadratmeter gross und darin tummelten sich allerlei Grosse und Kleine Menschen und Ganze Familien. Sie waren alle auf Schatzsuche. Mein Mann, meine Tochter und ich schlossen uns an und gingen ebenfalls auf Schatzsuche nach kleinen, glänzenden, verschiedenfarbigen Edelsteinen. Dass sie aus Plastik waren, minderte die Spielfreude und den Spass nicht.😊

Edelsteine, Diamanten und Goldstücke!😍
Wer einen Edelstein gefunden hat, musste das unbedingt den anderen mitteilen. Ja, wer einen Schatz gefunden hat, verspürt den Drang es den anderen Mitzuteilen. Kennst du das auch? In diesem Sinne verbindet sich Spielen mit Suchen und Finden. Es erinnert mich an die Bibelstelle: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet“ (5. Mose 4,29; Jesaja 55,6). Könnte diese Bibelstelle einen Hinweis auf die verspielte Natur Gottes geben und darauf, dass er vielleicht nicht immer da ist, wo wir ihn suchen oder erwarten? Was meinst du?

Familienbesuch im Playmobilland 2019
David tanzt vor der Bundeslade (2. Samuel 6,14–16)
Als David die Bundeslade nach Jerusalem bringt, ist er überwältigt von Freude und tanzt voller Hingabe vor der Lade. Dieser Moment ist ausgelassen, kreativ und ehrfurchtsvoll zugleich. Davids Tanz zeigt, wie menschlicher Ausdruck von Freude ein Spiegelbild von Gott spielerischer Natur sein kann.
Die Arche Noah (1. Mose 6–9)
Die Geschichte von der Arche Noah zeugt von Gott kreativen Lösungen für das Überleben seiner Schöpfung. Er entwickelt detaillierte Pläne, in denen Mensch und Tier gerettet werden. Es wirkt, als würde Gott mit seinen Möglichkeiten „spielen“, um die Schöpfung zu bewahren und seine schöpferische Kraft in ihrer Vielseitigkeit zu zeigen.
Die Schöpfungsgeschichte (Genesis 1–2)
Die Schöpfung zeigt Gottes spielerische Natur in ihrer ganzen Fülle. Es scheint, als würde Gott sein ganzes kreatives Potenzial ausleben – er „spielt“ mit Farben, Formen, Materialien, Wellen, Wasser, Wolken, Licht und Dunkelheit, Gewitter, Donner, Blitz, Wolken und Wetterspiel, Himmel und Erde, Wasser und Sauerstoff, Worte, Sprache, Töne und vielem mehr. Seine Gestaltung umfasst nicht nur die sichtbare Welt, sondern auch alle unsichtbaren Gesetzmässigkeiten wie zum Beispiel die Schwerkraft. Kinder lieben es mit Schwerkraft zu spielen. Sie rutschen werfen und springen. Die Schöpfung ist ein Ausdruck von Gottes Freude an allem was er mit seiner Weisheit erschaffen hat.
Will Gott mit uns Grossen und Kleinen Menschenkindern spielen und Zeit verbringen?
Nach einer abendlichen Auseinandersetzung mit dem Thema und den biblischen Geschichten sind wir uns als Team absolut sicher: Der Schöpfergott ist Ursprung und Quelle aller Spielenergie. In diesem Jahr wollen wir im «fiire mit de chliine» gemeinsam mit den Kindern entdecken, was es bedeutet, an einen Gott zu glauben, der in Jesus lebendig, kreativ und verspielt Mensch wurde. Es scheint, dass Gott es liebt, sich in unserer menschlichen Natur widerzuspiegeln und sich in uns – besonders in den Kindern – durch spielerische, kreative Energie auszudrücken um sie wachsen und reifen zu lassen.
Als ausgebildete Clownin weiss ich aus meiner Berufserfahrung, wie verbindend Spielen und Lachen sein können. Die vielen Geschichten im Neuen Testament über Jesus und seine Begegnungen mit grossen und kleinen Menschen zeigen uns: Gott liebt uns Menschen und verbringt gerne Zeit mit uns. Wir können davon ausgehen, dass Gott sich in freundlicher und lebendiger Energie mit seinen Menschenkindern verbindet und gerade Kindern im ausgelassenen und vertieftem Spiel besonders nahe ist.

Ich heisse Fliexi..

Ein Geschenk zur Hochzeit..
Als Team haben wir uns entschieden, unsere Feiern rund um das Thema „Gott ist im Spielen mit dabei‘ zu gestalten. Gleichzeitig nehme ich mir die Freiheit, über den ‚spielenden Gott‘ nachzudenken. In diesem Jahr möchte ich mich darauf einlassen, ihn zu erforschen, zu entdecken und besser kennenzulernen. Wenn du Lust hast, mich auf dieser spannenden und inspirierenden Reise zu begleiten, melde dich für meinen Newsletter an. So erfährst du, wenn ein neuer Blogartikel über den spielenden Gott erscheint.